Die richtige Antwort auf die klare Niederlage gegen den BAK vom Mittwoch gab Motor im Spiel beim Ludwgsfelder FC. Erneut ohne Kapitän Mathias Schilling - der diesmal aus privaten Gründen verhindert war - , ohne den bänderverletzten Jaron Aßmann , ohne Thomas Döhring mit Mittelohrentzündung und ohne den Gelb gesperrten Mirko Rücker waren die Aussichten auch in diesem Spiel nicht gut. Zumal Motor auf einen Gegner traf, der unter der Woche kein weiteres Spiel zu absolvieren hatte und entsprechend frisch zur Tat schreiten konnte. Aber das Spiel begann eher abwartend und beide Teams versuchten höchstens über lange Flanken in den Strafraum ihre Stürmer einzusetzten. Obwohl Ludwigsfelde etwas mehr nach vorne tat, war an Torchancen bis dahin nichts zu sehen. Statt dessen tauchte plötzlich André Germer am linken Flügel auf, seine flache Eingabe konnte Michél Jahn jedoch nicht im Tor unterbringen. Dem Achtungszeichen folgten sofort weitere gute Spielzüge von Motor. Das Führungstor jedoch entsprang dann einem klaren Abstimmungsfehler in der Ludwigsfelder Hintermannschaft. So unterschätzte sowohl der Libero als auch der herauseilende Torwart eine lange Flanke und Rafet Ates konnte per Kopf ins leere Tor vollenden. Es hätte noch besser kommen können denn Jan Lorenz scheiterte mit einem Volleyschuss aus Nahdistanz am Keeper der eine starke Parade zeigte. Ludwigsfelde nun deutlich unsortiert lief immer wieder vergeblich gegen die Motor Defensive an, konnten jedoch auch weiter nichts erreichen. Ihr alternder Star Jörg Heinrich setzte einige Sololäufe an, blieb jedoch stehts am Sechzehner hängen. Mitten in eine Phase, in der Ludwigsfelde gefährlicher wurde, machte Motor den nächsten Treffer auch wenn es ein erneutes Geschenk durch den Keeper der Heimmnannschaft war. So seglete dieser mit ausgestreckten Armen an einer langen Flanke von Steffen Sasse vorbei und der richtig stehende Rafet Ates hatte keine Mühe seinen zweiten Treffer im leeren Tor unterzubringen. Dennoch hätte Motor unmittelbar vor der Pause noch den Anschlusstreffer kassieren können. So setzte sich Zöphel gegen zwei Motor Spieler und Torwart Olaf Pospieszny durch, schob aber seine Eingabe aus fünf Metern sowohl an zwei LFC Stürmern als auch am Tor vorbei.
Die Halzeitpause wurde überschattet durch den Zusammenbruch, den die Schiedsrichterin Elke Fehlow erlitt. Die Frau in Schwarz brach nach dem Halbzeitpfiff plötzlich auf dem Rasen zusammen. Nach dem sich die Berteuer beider Teams um sie gekümmert hatten könnte sie jedoch das Spielfeld wieder auf den eigenen Beinen verlassen, das Spiel leitete in der zweiten Hälfte einer ihrer Assistenten, wärend ein im Stadion anwesender Schiri die vakante Fahne von ihm übernahm.
Kaum war der Ball wieder frei gegeben, folgten gleich drei hochdramtische Minuten. Zuerst hämmerte ein LFC Stürmer einen Ball an den Pfosten und den Nachschuss aufs völlig freie Tor lenkte ein anderer angeschossener LFC Spieler am Tor vorbei. Hatte Motor in dieser Szene mächtig Glück wechselte dies parktisch im Gegenzug. Nachdem ein Ludwigsfelder Abwehrspieler einen aufspingenden Abschlag völlig falsch eingeschätzt hatte war erneut Rafet Ates frei vorm Tor durch. Der Abwehrspieler zerrte gleich zweimal deutlich an seinem Trikot konnte ihn jedoch nicht stoppen. Rafet Ates scheiterte mit seinem Schuss so gestört am Keeper und den Nachschuss vor der freien Kiste verstolperte Michél Jahn durch einen Tritt in den Rasen. Nach der nächsten Spielunterbrechung erhielt der LFC Verteidiger die gelbe Karte, hier war 'Raffi' wohl eindeutig zu anständig, denn hätte er sich in der Aktion fallen gelassen wäre eine rote Karte und ein Strafstoß fällig gewesen. Statt der Entscheidung folgte so die stärkste Drangphase der Heimmannschaft, die eine Viertelstunde das Tor von Motor regelrecht belagerten. Bei Motor merkte man nun eindeutig den Kräfteverschleiß durch die englische Woche. Selbst bei Gelegenheiten zur Entlastung, fehlte jede Präzision im Paßspiel und so konnten die Gäste Motor immer gefährlicher einschnüren. Der Anschlußtreffer per Kopf nach einer Ecke durch Eidtner war so fast folgerichtig. Ludwigsfelde nun drauf und dran den Ausgleich zu machen, brachte sich jedoch ab der 74.Minute selbst um alle Chancen, als der Spieler Walle dem Schiri nach einem, Ludwigsfelde zugesprochenen Freistoss im Mittelfeld, etwas zurief und von diesem sofort die Rote Karte gezeigt bekam. Nun war auch bei den Spielzügen der Ludwigsfelder die Zielstrebigkeit praktisch raus und ihre sehr weit aufgerückte Abwehr lud die Motor Stürmer nochmals zu Kontern ein. Nachdem sie mehrere male wegen Abseitsstellungen zurückgepfiffen worden waren, war es ausgerechnet Libero Kristian Stelse der im Alleingang einen Ausflug nach vorne wagte. Im Strafraum passte er am Keeper vorbei auf den mitgelaufenen Rafet Ates, der seinen ersten Dreierpack für Motor Eberswalde perfekt machte. Dies war praktisch die Spielentscheidung, auch wenn ein grober Abwehrschnitzer von Torsten Maerz dem LFC nochmals eine Kontergelegenheit erlaubte, der Stürmer drosch den Ball jedoch gleich 3 Etagen übers Tor. Nachdem Rafet Ates unter dem Jubel der 12 mitgereisten Motor Fans für Christian Schlegel ausgewechselt wurde, trug sich auch noch Frank Ploen in die Torschützenliste ein, als er im Strafraum volley abzog und der Ball dem LFC Torwart in die linke Torecke durchrutschte. Insgesamt endet die strapaziöse englische Woche so mit wertvollen sechs Punkten, die Motor im Abstiegskampf weiter Luft verschaffen.
Motor spielte mit:
Pospieszny
Maerz - Stelse - Kalohn (70.Wendel) - Falk
Germer - Sasse (60.Ploen) - Lorenz - Musick
Ates (87.Schlegel) - Jahn